Beschäftigung / Ausbildung für Asylsuchende und Geduldete

Der Flüchtlingsrat NRW hat neue Flyer zum Zugang zu Beschäftigung und Ausbildung präsentiert, Stand November 2016.

Der Zugang zu Beschäftigung und Ausbildung hängt von der Staatsbürgerschaft aber auch vom ausländerrechtlichen Status ab. In den Flyern wird der Zugang zur Beschäftigung für Asylsuchende und Menschen mit Duldung in NRW behandelt.

Flyer zum Zugang zu Beschäftigung für Asylsuchende

Flyer zum Zugang zu Beschäftigung für Geduldete 

Eine Erwerbstätigkeit bei einem Nachzug zum Familienangehörigen ist grundsätzlich gestatten. 

Flüchtlingshelfer Rupert Neudeck

Der Troisdorfer Flüchtlingshelfer Rupert Neudeck, Mitgründer der Organisation Cap Anamur/Deutsche Not-Ärzte verstarb Ende Mai 2016.
Bekannt wurde er 1979 durch die Rettung tausender vietnamesischer Flüchtlinge („boat people“) im Chinesischen Meer.

Kurz zuvor hat er in einem Interview im General-Anzeiger Bonn (Rückblick 2015) sich zur Flüchtlingssituation und dem deutschen bzw. europäischen Migrations geäußert.

An einige seinier Aussagen vielleicht als sein Vermächtnis, Mahnung und Aufforderung möcht ich errinnern.

„Nicht alle, die zu uns kommen, sind politisch veroflgt. Weil aber fast alles übers Asylrecht läuft, hat das zu einer Betrugshaltung geführt. Jeder, der hier ankommt weiß, dass er sich Gründe ausdenken muss, die ihn hier für das Asyl gerechtfertig erscheinen lassen. Man erzählt deshalb alles Mögliche. Desehalb sind wir auf dem Holzweg. Wir brauchen Öffnungen, um über legale Wege nach Deutschland gelangen zu können. Das dämmt auch die lebensgefährliche Flucht vieler Menschein eher ein als alles andere.“

Auf die Frage: Was wünscht sich der Flüchtlingsfreund Neudeck für 2016:

„Dass es so bleibt, wie Taxitus 98 nach Christus schrieb: „Es gilt bei den Germanen als Sünde, einem Menschen sein Haus zu verschließen, wer es auch sei. Jeder empfängt ihn mit einem seinen wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechenden reich zubereiteten Mahle. Sind die Vorräte aufgezehrt, weist er den Weg zu einem anderen gastlichen Haus.“

Familiennachzug für Syrer: IOM-Programm

Das Flüchtlingsrat NRW hat auf ein Schreiben des Auswärtigen Amtes vom 14. Juli 2016 über Neuerungen beim Familiennachzug für Syrer hingewiesen.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) führt
ein Familienunterstützungsprogramm – „Family
Assistance Program (FAP)“ – für die Familienangehörigen
von in Deutschland anerkannten syrischen
Flüchtlingen durch.
Dieses Programm soll Antragsteller beim Visumsverfahren helfen und sicherzustellen, dass sämtliche notwendigen Dokumente
beim Visum-Termin vorgelegt werden können.

Die IOM-Zentren in Beirut und Istanbul haben ihre Tätigkeit
bereits aufgenommen, das Zentrum soll in Gaziantep
wird in Kürze folgen.
Durch den Besuch der IOM-Familienunterstützungszentren soll die Visumsbearbeitung und damit die Ausreise nach Deutschland
beschleunigt werden.

Dass die Auswärtige Amt die Hilfe der IOM in Anspruch nimmt, um die Visumsbearbeitung zu beschleunigen, ist erfreulich, denn bisher sind die Botschaften offenbar überfordert gewesen.
Als weitere Maßnahme sollte daran gedacht werden, auch ein weitere Zuständigkeit (Ersatzuständigkeit) bei den örtlichen Ausländerbehörden zu begründen.

Webseite des Auswärtigen Amts – Familiennachzug Syrien

Auf diese Weise soll zudem unseriösen Agenturen und Vermittlern Steine vermieden werden.

Spezielle Webseite des Auswärtigen Amtes für syrische Flüchtlinge und den Familiennachzug

Vorrangprüfung ausgesetzt

Vorrangprüfung in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis ausgesetzt

Dem Integrationsgesetz und seiner Verordnung (6. August 2016) sei Dank:

Die Vorrangprüfung wird befristet für drei Jahre bei Asylbewerbern und Geduldeten ausgesetzt.
Die Bundesländer entscheiden selbst, wo die Vorrangprüfung ausgesetzt wird. Dies ist nun in 133 von 156 Arbeitsagenturbezirken geschehen.

Nicht ausgesetzt wurde bislang die Vorrangprüfung in:

Nordrhein-Westfalen (Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Oberhausen, Recklinghausen).

Weitere Hinweise zur Arbeitserlaubnis für Asylbewerber und Geduldete